Nachdem es gestern bestellte Pizza gab (auch wenn sie nicht von einem der zahlreichen Lieferdienste war, die eigentlich mit ihren Sättigungmitteln nur die italienische Küche und meinen Gaumen beleidigen, sondern von den regionalen Meistern der Grill- und Pizzabackkunst), ist heute mal wieder selber kochen dran.Was böte sich da besser an als ein leckerer frischer Gartensalat. Hier die Zutaten, natürlich frisch aus dem Garten:

Ein Kopfsalat, Radieschen, Liebstöckel (Maggikraut), Dill und Frühlingszwiebeln. Leider konnte ich aus Nachbars Garten keine Petersilie und keinen Schnittlauch 'leihen'... Die Zutaten muss man natürlich erst einmal gründlich waschen, denn anders als bei Supermarktware können hier schon ein paar Schnecken, Läuse oder sonstiges Getier drin sein. Wer sich darüber ekelt, der darf sich gerne mal die Frage stellen ob er wirklich etwas essen will, an das sich noch nicht einmal Schnecken wagen ... oder daran verenden. Naja, egal. Nach dem Putzen und zerkleinern benötigt man noch ein passendes Dressing. Bei meinen qualitativ hochwertigen und enorm geschmacksintensiven Zutaten sind natürlich diese der Star. Daher gibt es nur ein dezentes Essig-Öl-Dressing mit einem sehr milden Essig (ein Cuvée aus Weisswein- und Apfelessig). 
Ich bekomme nie die Frage gestellt, warum man für ein Salatdressing eigentlich immer Essig und Öl nimmt, obwohl sich die beiden nicht vertragen (nicht mischbar sind) und keine Emulsion bilden. Trotzdem kommt hier die Antwort:
Manche Aromen sind wasserlöslich, andere Lösen sich in Öl und können von Wasser nicht aufgenommen werden. Für unseren leckeren Salat wollen wir aber möglichst alle Aromen mitbekommen. Daher nehmen wir Öl für die Öl-löslichen Aromen und Essig für die wasserlöslichen. Übrigens kann man aus Öl und Essig doch eine Emulsion bilden. Dazu braucht man einen Emulgator (Tenside). In der Küche käme dafür Senf in Frage (will ich hier nicht, wegen des Eigengeschmacks) oder Eigelb. Eier sind wahre Wunderwerke! Heute habe ich auf das Eigelb verzichtet. Nach obigem Modell der verschiedenen Löslichkeiten müsste es noch eine dritte Ingredienz geben. Manche Aromen sind nämlich fettlöslich. Daher ist meine (allerdings unbestätigte) Theorie, dass die Zugabe von Fett in das Dressing weitere Geschmacksnuancen liefern sollte. Es muss nicht immer Sahne sein, deshalb hacke ich etwas alten Käse (hier Parmesan) in das Dressing und verrühre das ganze kräftig mit dem Schneebesen.
So, das war es zum Salat. Dazu gibt es Spiegelei mit angebratenen Bauchscheiben, von denen ich die Schwarte entfernt habe. Die Schwarte ist eigentlich das Leckerste am Bauch, aber wenn dieser in dünne Scheiben geschnitten ist bekommt man den nicht kross. Daher: weg damit. Der Bauch ist übrigens aus eigener Schlachtung, diese Qualität bekommt man nur sehr schwer. Die meisten Schweine werden schon mit etwa halbem Gewicht zu Schnitzel verarbeitet - aber das ist wieder ein anderes Thema.


Die Scheiben habe ich mit etwas Butter (schmeckt einfach besser) angebraten. Ich weiß, was ihr jetzt denkt - und ihr habt Recht. Gepökeltes Fleisch soll man nicht anbraten, da dabei kanzerogene (krebserregende) Stoffe frei werden. Diesen Teil macht ihr also bitte nicht nach. Der Salat schmeckt auch ohne Speck... ist aber halt LL - leider lecker.
Zuletzt noch die Eier in die gleiche Pfanne (ich will ja den Geschmack des ausgelassenen Specks haben) schlagen. Wie ihr seht sind auch diese sehr frisch - an einem hängt sogar noch eine Feder.

Ich mag meine Spiegeleier so, dass das Gelbe noch komplett flüssig, das Weiße aber am Rand schon leicht angebrannt ist. Dafür braucht man etwas Fingerspitzengefühl.
So, fertig ist das leckere Frühlingsgericht:

Hmm, das war lecker! Ich bin mal gespannt, wer von Euch meinen Küchenbeitrag toppt! Viel Erfolg damit!